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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 301

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
301 Das Vatikanische Konzil stellte die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes bei Verkndigung einer Glaubens- und Sittenlehre als Dogma auf. Die Geguer des neuen Dogmas in Deutschland taten sich zu einer Glaubensgenossenschaft zusammen und bildeten die altkatholische Kirche. Whrend des Pontifikates des Papstes Pins Ix. und seiner Nachfolger Leo Xiii. und Pius X. erlangte die katholische Kirche und das Papsttum ein Ansehen und eine Machtslle, wie wohl kaum zuvor. b) Die evangelische Kirche. Auch in der evangelischen Kirche hatte die religise Aufklrung des achtzehnten Jahrhunderts die kirchliche Lehre stark erschttert; die strenge Rechtglubigkeit (Orthodoxie) kmpfte gegen den Rationalismus, mehrere Sekten entstanden, so die der Quker, der Herrnhnter oder der evangelischen Brdergemeinde und der Methodisten. Eine Sttze erhielt der Protestantismus durch die Grndung der Union (1817), In den ueren Missionen war auch die evangelische Kirche bestrebt, die Finsternis des Heidentums zu verscheuchen, während die innere Mission die Schden des Volkslebens zu heilen suchte. Gleich den barmherzigen Schwestern haben die evangelischen Diakonissen sich die Krankenpflege znr Lebensaufgabe gestellt; dem katholischen Bonisazins-verein entspricht in seinen Zielen der evangelische Gnstav-Adolsverein. 4. Wissenschaften, a) Philosophie. Von Kant (S. 148) ausgehend, schuf Johann Gottlieb Fichte eine sogenannte Ich-Philosophie". Das Ich ist ihm das Erste und Ursprngliche, ist alles in allem, die Welt nichts Selbstndiges, sondern nur der Widerschein der eigenen Ttigkeit des denkenden Ichs. Er erkennt Gott in der sittlichen Weltordnung, und der Glaube an Gott gibt ihm die Hoffnung auf den Sieg des absoluten Guten. Seine Religion geht in eine Moral ans, deren Grundsatz lautet: Handle nach deinem Gewissen." Im Jahre 1807 hielt er in Berlin seine Reden an die deutsche Ration", in denen er ebenfalls auf die absolute Macht des Guten hinwies und das deutsche Volk zum Selbstvertrauen und zum Kampfe gegen die drckende Fremdherrschast anzuregen bestrebt war. Die Philosophie Kants beziehungsweise Fichtes wurde weiterentwickelt durch Friedrich Schelling und Georg Hegel. So sehr sich diese Gelehrten auch den Anschein gaben, der Religion zu dienen, so stand ihre Philosophie doch zu den Wahrheiten des christlichen Glaubens in Widerspruch. Arthur Schopenhauer wurde der Hanptvertreter des Pessimismus. Der Materialismus, der das Dasein Gottes

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 16

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
16 4. Sein Wirken fr das Reich. Seine Dankbarkeit wie auch seine Treue gegen Kaiser und Reich bewies Friedrich als echter Hohen-zoller auch fernerhin. Als Sigismund während des Konstanzer Konzils nach Spanien reiste, um den Gegenvapst Benedikt Xiii. zur Abdankung zubewegen, ward Friedrich zum Reichsverweser ernannt. Als solcher bemhte er sich mit groem Eifer fr die Beilegung der hu ssitisch eu Streitigkeiten. Da feine Bemhungen zu keinem gnstigen Ergebnisse fhrten und die wilden Horden der Hussiten Bhmen verwsteten und sengend und raubend in die Nachbarlnder eindrangen, wurde Friedrich als Feld-Hauptmann gegen sie geschickt, konnte aber bei der schlechten Beschaffen-heit der Reichsarmee keine nennenswerten Erfolge erzielen. Die Auf-stndischen drangen sogar in die Mark Brandenburg und plnderten und verwsteten Drser und Städte (z. B. Bernau n. . v. Berlin). Unter-sttzt von seinem zweiten Sohne, trieb Friedrich die Hussiten aus seinem Lande - aber eine entschiedene Niederlage vermochte er ihnen nicht beizubringen. Auf feine Vermittlung hin schlo das Baseler Konzil mit den Anhngern des Hns die Prager Kompaktaten, wonach die gemigte Partei der Hussiten den Kaiser Sigismund als König von Bhmen anerkannte. 5. Seine letzten Lebensjahre. Friedrich galt sr einen der an-gesehensten Fürsten des Deutschen Reiches. Nach dem Tode des Kaisers Sigismund richteten sich die Augen der brigen Wahlfrsten auf den Kurfrsten von Brandenburg. Bei der drohenden Trkengefahr lehnte Friedrich aber die Wahl zu gunsten des mchtigen Erzherzogs Albrecht von Osterreich ab und gab ihm seine Stimme. Zwei Jahre vor seinem Tode zog sich Friedrich von der Verwaltung der Mark zurck und bergab sie seinem zweiten Sohne Friedrich, während seine Shne Johann und Albrecht die frnkischen Besitzungen erhielten. Friedrich starb auf der Kadolzburg bei Ausbach im Jahre 1440. Seine Leiche wurde in dem Kloster Heilsbronn') beigesetzt. Die Kurfrstin Elisabeth. 1. Ihre Jugendzeit. Die Kurfrstin Elisabeth, schn Elslin" und die schne Else", genannt, war die Tochter des bayrischen Herzogs Friedrich von Landshut und wurde im Jahre 1385 auf der stolzen Burg Trausnitz bei Landshut geboren. Ihren Vater verlor sie schon in ihrem x) Das Kloster Heilsbronn lag zwischen Ansbach und Nrnberg. \

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 11

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
dann wegen der ehelichen Verbindung zwischen seinem Sohne Ludwig dem lteren und der Margareta Maultasch^), der Erbin von Tirol, deren Ehe mit Johann von Bhmen er eigenhndig fr gelst erklrt hatte, mit dem Papste in ein arges Zerwrfnis. Vater und Sohn wurden infolgedeffen mit dem Bann belegt. Die Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst veranlaten zunchst die Polen und spter die Bhmen, in die Mark einzudringen. Die Feinde sengten/ mordeten und verbten jeden Frevel. Dazu fielen Tausende von Einwohnern einer furchtbaren Krankheit, dem schwarzen Tode, zum Opfer. Andere Ungelegenheiten entstanden, als Ludwig von Bayern in Karl von Luxemburg einen Gegenkaifer erhielt, der zur Ver-greruug seiner Hausmacht die Mark Brandenburg an sich zu reien suchte. Der falsche Waldemar. Bei einem so traurigen Zustande in den Marken war es nicht zu verwundern, da sich die Bevlkerung nach den glck-lichen Zeiten unter den Anhaltinern zurcksehnte. Es schien auch, als sollte ihre Sehnsucht in Erfllung gehen. Im Jahre 1348 lie sich beim Erzbischos von Magdeburg ein alter Pilgersmann melden, der sich fr den Markgrafen Waldemar ausgab. Er erzhlte, trotz naher Verwandtschaft habe er mit seiner'gemahlin die Ehe geschlossen, voll Reue der diesen Schritt dann eine Wallfahrt zum Grabe des Erlsers gemacht, um dort Bue zu tun. Das Gercht von seinem Tode habe er selber verbreiten lassen, und während statt seiner ein anderer beerdigt sei, habe er sein Gelbde erfllt. Als Beweis fr die Richtig-keit seiner Angaben zeigte er den Siegelring Waldemars; auch wute er vieles aus dem Leben des Fürsten zu erzählen. Dazu war er durch seine Gesichtszge und seine Gestalt, durch seine Stimme und Bewegungen dem Waldemar so hnlich, da viele glaubten, den berhmten Markgrafen vor sich zu sehen. Der Erzbischos von Magdeburg, die Fürsten von Anhalt und Sachsen, sogar der Kaiser Karl Iv. erklrten sich fr ihn; das Volk jubelte dem geliebten Fürsten entgegen, und bald war Waldemar im Besitze des grten Teiles der Mark Brandenburg. Nur Spandau, Frankfurt und Brietzen, letzteres seitdem Treuenbrietzen genannt, blieben Ludwig dem Alteren ergeben. Als es aber gelang, dem Kaiser Karl Iv. in der Person Gnters vom Schwarzburg einen Gegenkaiser gegenber zu stellen, lie Karl Iv. den angeblichen Waldemar fallen und shnte sich mit Ludwig dem Alteren aus. Jetzt verlor auch Waldemar seinen brigen Anhang; nur die Anhaltiner hielten an ihm fest und gewhrten ihm eine Zufluchtssttte in Dessau, wo er frstlich gehalten und nach seinem Tode in der Familiengruft beigesetzt wurde. Ob der falsche" Waldemar ein Mllerbursche namens Jakob Rehbock aus Hundeluft bei Zerbst gewesen ist, der im Heere Waldemars als Schildknappe ge-dient haben soll, ist bis heute nicht klar gestellt. 2. Ludwig der Rmer. (13511365); Otto der Faule. (1351 1373.) Im Jahre 1351 verzichtete Ludwig der ltere zu guusten x) Nach dem gleichnamigen Tiroler Schlosse genannt.

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 22

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Kaiser Friedrich L, Rotbart. Lombardei krnen. Dann eilte er nach Rom, half dem bedrngten Papste und wurde von ihm zum Kaiser gekrnt. Bald erstand die Stadt Mailand neu und mchtig ans ihren Trmmern. Sie schlo mit mehreren andern lombardischen Stdten und dem Papste einen Bund und emprte sich wieder gegen den Kaiser. Friedrich zog abermals mit Heeresmacht der die Alpen, wurde aber bei Legnano im Jahre 1176 geschlagen, weil ihn der Bayern- mtb Sachsenherzog Heinrich der Lwe treulos verlassen hatte. Hierauf shnte sich der Kaiser mit dem Papste ans, schlo mit den lombardischen Stdten Frieden und kehrte nach Deutschland zurck. Arredrich in Deutschland. In Deutschland war Friedrichs Anwesenheit sehr ntig. Viele Ritter schafften sich damals in Streitigkeiten selber Recht.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 78

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 78 Der schwrmerisch angelegte König trug sich mit dem Gedanken, das alte rmische Weltreich wieder auszurichten, und das gldene Rom" zu seiner Residenz zu machen; buch die Rmer ntigten ihn, die Stadt zu verlassen. Er starb im Angesichte Roms auf einem nahe gelegenen Kastell; in Aachen wurde er seinem Wunsche gem beigesetzt.') Unter seiner Regierung wurde Bruuo, ein Verwandter Ottos I,, als Gregor V. bei-erste deutsche Papst.2) Ihm folgte fein Lehrer Gerbert als Papst Sylvester 11. 3. Heinrich 11., der Heilige (10021024), war cht Vetter Ottos Iii.; fast feine ganze Regiernngszeit ist mit Kmpfen allsgefllt. Die unbotmigen Vasalleil warf er mit starker Hand nieder und sand hierbei an den Bischfen und bten eine krftige Sttze. Im W eiche war sein Streben hauptschlich baranf gerichtet, geordnete N echtszustude zu schaffen und den Landfrieden zu erhalten. Jll Italien, wo es wiederholt zu Ausstnden kam, behauptete er siegreich die Kaiserrechte gegeil Griechen nnb A rab er und schmckte sich mit der lombard ischen Knigs-nnd der rmischen Kaiserkrone, der er den Reichsapfel hinzufgte. Bh m e n brachte er wieber an das Reich, doch den Polen mute er die Lausitz als deutsches Lehen lassen, wodurch der Germanisierung des Ostens vorlufig ein Damm entgegengestellt wurde. Heinrich gab den Plan Ottos Iii., ein Weltreich zu grnden, ans. strebte vielmehr wie Heinrich der I. nach erreichbaren Zieleu. Gleich seiiler Gemahlin Kunigunde war er fromm und mildttig und grndete Klster und Kirchen. Er stiftete das Bistum Bamberg zur Ausbreitung des Christentums iit bcu Gegenben des Fichtelgebirges, machte Bamberg zu feinem Lieblingsfitze und schmckte bic Stadt mit einem prchtigen romanischen Dome, in bcm er nebst seiner Gemahlin feilte letzte Ruhesttte fand; beide ftnb von bcr Kirche heilig gesprochen. Mit Heinrich Ii. erlosch das schsische Kaiserhans. " ' - 1 ' ''' * .u ,, t ' h V o,ii ;'f r-;- Die Kaiserin Theophano. 1. ^Ijrc Vermhlung. Kaiser Otto I. wnschte seinen Sohn Otto mit Theophailo, bcr schnen und gut begabten Tochter des griechischen Kaisers, zu vermhlen; als Heiratsgut hoffte er bic Besitzungen bcr Griechen in Unteritalien an sein Haus zu bringen und zugleich infolge ') Vergleiche Platens Gedicht: Klagelied Kaiser Ottos Iii." 4) Er war der Sohn des Herzogs Otto von Krnten.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 132

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
132 die Hohenstaufen den Ministerialen (Haus- und Hofbeamten) als Reichsbeamten. Auch von einer Reichs st euer konnte nicht die Rede sein. Die Krongter waren bis auf einen geringen Rest als Lehen ver-geben oder verschleudert; die Reichseinknfte bestanden fast nur aus den Ertrgen der Regalien.1) Der Trger der Krone war hauptschlich auf feine Haus macht angewiesen, die er schon besa, und die er zu vergrern suchte. Ii. Kirchliche Verhltnisse. 1. Das Papsttum. Die Kirche gelangte während der Herrschaft der Staufen zu ihrer grten Machtentfaltung. Infolge frommer Gaben und reicher Vermchtnisse gehrte ihr in Deutschland ein Drittel des gesamten Bodens; Bischfe und bte waren zu mchtigen Landesfrsten geworden. Die ppstliche Macht erhob sich der die weltliche, und unter Innozenz Iii. (11981216) erreichte sie auch in staatlicher Hinsicht ihren Hhepunkt, s Gleich Gregor Vif. suchte er die Freiheit und Unabhngigkeit der Kirche durchzufhren, die weltlichen Fürsten von ihr unabhngig zu machen, die Streitigkeiten der Völker zu schlichten und Knigen und Kaisern, die die gttlichen und weltlichen Gesetze bertreten hatten, zu gebieten, den Weg der Verirrung zu verlassen und sich seinen Anordnungen zu fgen. Der franzsische König Philipp U. mute seine verstoene Gemahlin wieder zu sich nehmen und der König Alfons Ii. von Spanien feine unrechtmig geschlossene Ehe auflsen. Den englischen König Johann ohne Land sprach er wegen seines grausamen Vorgehens gegen die Diener der Kirche des Thrones verlustig und verhngte der England das Interdikt. Die Erbin von Neapel und Sizilien, die Kaiserin Kon stanze, erkannte ihn als ihren Oberlehnsherrn an, und als solcher belehnte der Papst Innozenz Friedrich Ii. mit Unteritalien. Die Vereini-gnng Italiens mit Deutschland bekmpfte er mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, der kaiserliche Statthalter in Rom mute ihm den Lehnseid schwren, und den Kirchenstaat suchte er vollstndig frei und unabhngig zu machen. Er gab die Anregung zum vierten Kreuzzuge. Die Zeit, in der die Kirche den Vorrang der alle weltlichen Reiche erstrebte und umfate, wird die Zeit der Hierarchie genannt. 2. Die Inquisition. Der Papst Gregor Ix. fhrte die Jn-qnifitionsgerichte ein, die die Aufgabe hatten, der Ketzerei, d. i. der Abweichung von der christlichen Lehre nachzuspren, die Irregeleiteten ') Die kaiserlichen Einknfte beliefen sich auf hchstens 50 000 Gulden. Z.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 111

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
111 - Ghibellinen, um in den Kriegen und Streitigkeiten zwischen Kaiser und Papst auf die Anhnger des Papstes, beziehungsweise seiner Gegner hinzuweisen. - Sein Kreuzzug. Der Krenzzng, deu Konrad mit dem Könige von Frankreich unternahm, blieb ohne Ersolg. ' .,/>" V'.r.'/ - Friedrich t., Rotbart oder Barbarosja. (1152 1190). 1. teilte Wahl und Persnlichkeit. Auf Konrad Iii. folgte ' dessen Nesse, der Herzog Friedrich von Schwaben, den der sterbende Kaiser selber den deutschen Fürsten als seinen Nachfolger empfohlen hatte. Er zhlte 31 Jahre, als er im Jahre 1152 einstimmig zu Frank-/ fnrt ct. M. gewhlt und bald darauf zu Aachen gekrnt wurde. Friedrich war von mittlerer Gre und von schner, krftiger Gestalt. ; Seine lebhasten Manen Augen schauten freundlich und milde auf feine Umgebung herab, doch streng und vorwurfsvoll traf fein Blick den Gegner. Sein Haar war blond, und wegen der rtlichen Farbe feines . Bartes wurde er von den Italienern Barbarossa, d. i. Rotbart genannt, febcl war seine Haltung, fest fein Schritt, und seine ganze uere Er-scheinung war das Abbild eines echten ritterlichen Fürsten, so da er mit Recht als die Blume der Ritterschaft" gefeiert wurde. Noch heute lebt er als die Verkrperung deutscher Kaiserherrlichkeit in der Erinnerung fort. Auch in den Wissenschaften und Knsten war Friedrich wohl be-wandert. Er verstand das Lateinische, und gern und fleiig las er die Werke der rmischen Literatur; Dichtern und Sngern war er ein kunstverstndiger Freund und Gnner. Er besa ein treues Gedchtnis und einen klaren Verstand; fein starker Wille scheute vor keinem Hindernisse zurck, und mit beredtem Munde verstand er auf feine Zuhrer einzu-wirken. Gern und andchtig weilte er beim Gottesdienste, seine Frnt-migkeit entsprang seinem wahrhaft religisen Wesen.^ Den Armen schenkte er reichlich, und so furchtbar, ja leidenschaftlich er gegen seine Wider-sacher sein konnte, so vershnlich und nachgiebig zeigte er sich gegen Reuige und Unterwrfige. Karl den Groen hatte er sich zum Vorbilde genommen; seinem Eide gem wollte er das Recht strken, das Unrecht mindern und allzeit ein Mehrer und Schirmer des Reiches sein. Den Frieden im Reiche wieder herzustellen und die Kaiserherrlichkeit in Italien von neuem zu ihrem alten Glnze zu bringen, hatte er sich zur Ausgabe gesetzt.

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 113

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
7/f 113 i i ; j. v v Alexander 11 r., bic kleinere Viktor Iv. whlte. Friedrich begnstigte die Wahl des letzteren, setzte ihn zum Gegenpapste ein und veranstaltete nach desjeit frhzeitigen: Tode eine neue Wahl, aus der Paschalis Iii. hervorging. v>er Kaiser, der von Alexander in. in den Bann getan war, zog (1166) znm Schutze und zur Einsetzung des neuen Papstes nach Rom und zwang Alexander, nach Unteritalien zu fliehen. Als bald darauf iu dem kaiserlichen Heere eine Seuche ausbrach, sah sich Friedrich gezwungen, nach Deutschland zurckzukehren. Sein Rckmarsch glich einer Flucht, und in Susa entging er nur dnrch die edle Tat seines Dienstinanns Hart mann von Siebe neichen dem Mordplane der Lombarden. Mailand hatte sich mittlerweile von seinem harten Schlage erholt, und da es der die Willkrherrschaft der kaiserlichen Statthalter nnzu-srieben war, schlo es mit beit brigen lombarbischen Stbten den lom-barbischen Bunb; an beut Papste Alexanber Iii. sanb es einen krftigen Vnnbesgenossen. Ihm zu Ehren und beut Kaiser zum Trntz wnrbe bic Festung Alefsnnbria erbaut. Um bic lombarbischcit Stbte voit neuem unter seine Botmigkeit zu briugeu, unternahm Fricbrich nochmals einen Zng der die Alpen (1 174 77), belagerte vergeblich die Festung Alessanbria und wrbe hierauf, weil >r von den bcutscheit Fürsten nicht hinreichenb, von Hein-rich beut Lwen gar nicht untersttzt wrbe, bei Legnano im Jahre 1176 vollstnbig geschlagen. Der Kaiser selber geriet ins Gebrnge und stie erst nach mehreren Tagen wieder zu dem Neste seines aufgelsten Heeres. Infolge dieser Niederlage sah sich Friedrich gentigt, mit dem ber-legenen Papsttum zu Ben et) ig und dcit lombardischen Stdten Frieden zu schlieen, der im Jahre 1183 endgltig zu Konstanz zustande kam. Friedrich lie den Gegenpapst fallen und shnte sich mit Alexander Iii. ans. Die italienischen Stbte erhielten ihre alten Freiheiten zurck, muten aber die Oberhoheit des Kaisers anerkennen, die allerdings nur ein Schatten der er-strebten war. >" Strafgericht der Heinrich den Lwen. (1180). Heinrich der Lwe hatte die beiden Herzogtmer Sachsen und Bayern Mit Klugheit verwaltet und den Wohlstand seiner Untertanen in tatkrftiger Weise zu heben gesucht. Mnchen und Lbeck, das zum wichtigsten Handelsplatze des Nordens emporblhte, verdanken ihm ihre Entstehung. Dnrch Erobernngen jenseits der unteren Elbe, in Mecklenburg und Pommern hatte er sich ein Besitztum erworben, das das grte 83 r oet iit et n i!, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 8

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 118

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Otto Iv. wurde jetzt allgemein anerkannt; er zog nach Italien und wurde vom Papste zum Kaiser gesalbt. Als er aber zur Unter-werfung Unteritaliens schritt, das Friedrich, Heinrichs Vi. Sohn, als Lehnsgut des Papstes besa, wurde er mit dem Banne belegt. Von den deutschen Fürsten verlassen, zog sich Otto auf seine Erb-guter zurck, wo er schon nach wenigen Jahren starb. Noch zu Leb-zeiteu Ottos whlten die deutschen Fürsten den Staufen Friedrich Ii. zu seinem Nachfolger. Friedrich Ii. (1215-1250.) 1. Seine Persnlichkeit. Schn gewachsen, ein Bild der Kraft und Mnnlichkeit, war Friedrich Ii. gleich seinem Ahnen Friedrich Barbarossa, dem er an Gestalt und Bildung des Gesichtes in auf-fallender Weise glich, ein Herrfcher von hoher Begabung, groer Willeus-kraft und feiner Bildung, die er dem Einflsse seines groen Lehrers, des Papstes Innozenz Iii., verdankte. Er kannte die klassische und arabische Literatur, war ein Freund der Naturwissenschaften, und als echter taufe liebte er die edle Sangeskunst, die er auch selber ausbte; seine noch erhaltenen Lieder gehren zu den ltesten, die die italienische Sprache besitzt. Gleich beut ersten Friedrich war er gewandt in der Fhrung der Waffen und tapfer als Krieger, bertraf ihn aber an staatsmnnischer Begabung. Als Italiener von Geburt und Erziehung hing er mehr au Welschland als an Deutschland. 2. Sein Kreuzzug. Bei seiner Krnung zu Aachen hatte Friedrich l l. ' einen Krenzzng gelobt, aber nach dem Tode des mchtigen Papstes Innozenz Iii. hielt er sein Wort nicht und verschob die Ausfhrung seines Versprechens von Jahr zu Jahr. Friedrich sammelte zwar ein Heer in Unteritalien, doch als eine Seuche ausbrach und auch er ans das Krankenlager geworfen wurde und zurckkehrte, wurde er in den Bann getan, weil der Papst die Krankheit des Kaisers nur fr einen Vorwaud hielt, die Ausfhrung des Krenzznges zu vereiteln. Obgleich noch gebannt, unternahm Friedrich dann doch im Jahre 1228 einen Zug nach dem heiligen Lande. A. Sein Streit mit den lombardischen Stdten und dem Papste. Das Hauptstreben Friedrichs war darauf gerichtet, Italien zum Mittelpunkte seiner Herrschaft zu machen. Seine Erblande mtterlicherseits, Neapel und Sizilien, der die der Papst die Oberlehnshoheit beansprnchte, betrachtete er als sein unabhngiges Eigentum, und die lombardischen Städte, die ihm die Huldigung
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